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so sehr über den voreiligen Consens ihres Herrn Vaters zu erschrecken. Kleinmüthigkeit und Verzweiflung kann der Sache keinem guten Ausgang versprechen, fassen Sie einen Muth, wir arbeiten alle daran, das Werk zu hintertreiben.

Gestern hielten wir bis um Mitternacht großen Rath, und ich war eben im Begriff, Ihnen einen Besuch zu geben, da Ihr Mädchen kam und mir Ihr Schreiben brachte. Um allen Verdacht zu vermeiden, stelle ich meinen Besuch ein; Ihro Frau Stiefmama würde uns auch vermuthlich nicht alleine mit einander reden lassen; ich will Ihnen deswegen das, was zu Ihrem besten beschlossen ist, lieber schriftlich als mündlich sagen. Wenn es in Ihrer Gewalt ist, so nehmen Sie eine Gelassenheit an, die der Unempfindlichkeit gleich kommt. Ihre Stiefmutter mag Ihnen von der verhaßten Sache sagen was sie will, so berufen Sie Sich auf Ihren Herrn Vater, sagen Sie, wie Sie es bereits gethan haben, Sie wollten, Sie wären bereit, Ihm

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/243&oldid=- (Version vom 1.8.2018)