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XXXVI. Brief.
Fräulein Amalia an ihren Bruder.
Schönthal, den 18 Septembr.
Geliebter Bruder,

Der gefährliche Tag ist vorüber, und hat uns allen den Schmerz und Verdruß empfinden lassen, den wir fürchteten. Bedaure mit uns die gute Juliane. Alle Bemühungen ihr unglückliches Schicksal aufzuhalten, oder es von ihr abzuwenden, sind fruchtlos gewesen. Unser Kabbale war viel zu unkräftig, das liebe Kind ihrem eifrigen Liebhaber aus der Hand zu spielen. Es ist nicht anders, sie hat ihm gestern ihr feierliches Jawort geben müssen. Wie werde ich im Stande seyn, eine so verdrüßliche Begebenheit zu erwählen? Ich werde mir den größten Zwang anthun müssen, alle die einzelnen kleinen Umstände bei diesem Vorgange, wieder

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/254&oldid=- (Version vom 1.8.2018)