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auszukramen, womit die beunruhigte Einbildungskraft mich ängstigte. Im Vorbeigehen, einmal sollte ich mich mit dem Magister trauen lassen; Fräulein Juliane war ins Wasser gesprungen; der Herr v. N. wollte mit unserm Oncle Kugeln wechseln. Doch nichts mehr davon. Gestern Vormittags um 9 Uhr fuhren wir nach Kargfeld, um, wie die Abrede genommen war, unsern Oncle abzuholen, und ihn nach Wilmershaußen zu begleiten. Wir glaubten, ihn in voller Gala anzutreffen. Wir stiegen ab, und sahen uns allenthalben nach ihm um: er wollte aber nicht zum Vorscheine kommen, uns zu empfangen. Wir waren eben im Begriff, in den Saal zu gehen; da Fräulein Kunigunde aus der Scheune hervorguckte, und uns einen freundlichen guten Morgen wünschte. Ich kann nicht läugnen, daß es mich heimlich zu verdrüßen anfieng, daß der geschäftige Hausmarschall, Lampert, nicht bei der Hand war. Verwünscht! dachte ich, das thut er aus Stolz. Er ist in seinen Gedanken ein Mitglied der Gesellschaft der Wissenschaften in

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/256&oldid=- (Version vom 1.8.2018)