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ich in der Bestürzung, über eine räthselhafte Beschuldigung, alles vorbrachte. Meine Schwester, die Furchtsame, lief ans Fenster. Meine Bestürzung brachte die Frau v. W. heimlich nur noch mehr auf.)

Wir wollen gute Freunde bleiben, Fräulein Amalgen, (Sie nahm mich bei der Hand: Die Schlange! dachte ich, sie krümmt sich, um desto gefährlicher zu stechen) wir wollen gute Freunde bleiben. Ich habe ihnen bereits alles vergeben. Aber mein! Sagen Sie mir, was ist es doch für ein elendes Vergnügen, die Leute zu Thorheiten zu reizen; seine eignen Anverwandten verächtlich zu machen; die Kinder gegen die Eltern aufzuhetzen, um über seine boshaften Erfindungen hernach lachen zu können. Wenn man auch keine Sünde daran thäte; so sollte doch ein Frauenzimmer seiner eigenen Ehre mehr schonen, denn es giebt mehr boshafte Leute in der Welt, die über anderer ihrer Bosheiten auch wieder lachen. Ich mache nicht gerne Anwendungen, so viel sage ich nur, daß ihr Herr

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/263&oldid=- (Version vom 1.8.2018)