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ziehen für rathsam erachten, vorlesen, um daraus zu erkennen, in welcher Hochachtung ich bei meinen Freunden in Engelland stehe. Wenn ich nach Durchlesung desselben kann zugelassen werden, dem Fräulein v. W. meine Aufwartung zu machen, und solches mit derselben und ihren Begriffen von der zärtlichen Empfindung für die Ehre bestehen kann: so werde ich glücklicher seyn, als der glücklichste. (Der arme Oncle, wenn er das alles so gesagt hat wie es der Magister wiederholte, so hat er sein Gedächtniß entsetzlich anstrengen müssen.)

Auf diese Art vermied dieser höchst vortreffliche Mann, da er sich auf diesen Brief bezog, alle Prahlereien, die bei dergleichen Gelegenheiten gemeiniglich Liebhaber von sich vorzubringen pflegen, und als er das gesagt hatte, war er so eilfertig wegzugehen; daß es die Lebensgeister der Frau v. W. ein wenig übereilte, und sie nicht im Stande war, ein Wort vorzubringen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/274&oldid=- (Version vom 1.8.2018)