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wäre; so würde meine gestrige Arbeit im Feuer aufgegangen seyn. Wahrhaftig! wenn du so viel an meinen Briefen zu tadeln fändest als unser Schwager; so würde ichs verschwören, wieder eine Feder anzusetzen. Der lose Mann! wie er über mich gespottet hat, daß ich wegen des ehrlichen Lamperts eine kleine Rache an dir geübet habe. Bald war ich Willens, die Zänkerei mit der Frau v. W. wieder auszustreichen. Acht Tage lang würde ich über keinen von seinen Spaßen lachen, wenn ich nicht recht gut wäre. Doch ich bin wie die Frau v. W. ich vergebe den Leuten alles, wodurch sie mich beleidiget haben, aber ich sage ihnen erst die Wahrheit. Der Baron und ich sind wieder gute Freunde. Zur Strafe für seine Spöttereien, hat er mir alle meine Federn schärfen und angeloben müssen, nicht zu verlangen, daß ich ihm die Fortsetzung meines Briefes zeigen sollte. Das ist auch sehr gut für ihn, er würde nur seine eigne Schande darinne finden. Die Herren erschienen bei der Gasterei des Herrn v. W. eben nicht zu ihrem Vortheile; du weißt, daß

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/277&oldid=- (Version vom 1.8.2018)