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befreien konnte. Ein seltsamer Mann in der That! Kennst du den Schulmeister in Wilmershaußen? Du würdest unsern Oncle davor angesehen haben, wenn du unvermuthet in das Zimmer getreten wärest. Ueber die Comödie! Er reitet in seinem rothen Galakleide, mit seiner englischen Knotenperucke, von dem Regenschirme seiner Schwester bedeckt, aus Kargfeld. Der Wind ist so unbarmherzig und reißt Wiganden den Schirm aus der Faust, der geputzte Liebhaber wird badennaß. Man bringt ihn, nach seinem lächerlichen Auftritte in Wilmershausen, zu Bette. Ueber die Beschickung im Hause, vergißt man andere Kleider aus Kargfeld holen zu lassen. Er schläft bis gegen Tischzeit, der Magister schnarcht auch bis zu unsrer Ankunft. Da war kein anderer Rath, sollte unser Oncle nicht im bloßen Kopfe erscheinen, oder dem Magister seine Sammtmütze abborgen; so mußte man den Schulmeister ersuchen, seine Stuzperucke, die sehr ins gelbe fiel, herzugeben. Du weist, daß der Herr v. W. und der Pastor ihr eigen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/280&oldid=- (Version vom 1.8.2018)