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Deckelglase geschahe, so verdrüßlich auch die Frau v. W. darüber schien. Sie ist fein, und dabei sehr argwöhnisch; vermuthlich hatte sie schon einen gegründeten Verdacht auf unsern Schwager geworfen, daß er ihren Absichten hinderlich seyn möchte. Indessen konnte sie es doch nicht verhindern, daß ihr Herr und unser Oncle, da sie bei der Gesundheit der kriegenden Mächte sich ihrer eignen Feldzüge erinnerten, nicht wegen alter Freundschaft den Pokal zweimal ausleereten. Sie suchte deswegen ihre Angelegenheiten eiligst in Richtigkeit zu bringen. Sie druckte eine gnädige Mine nach der andern auf den Magister ab, um ihn zu bewegen, seinen Herrn aufzumuntern, daß er doch sein Wort anbrächte. Der Baron hatte sich aber ein eigen Geschäfte daraus gemacht, dem Magister immer etwas zuthun zu geben, um ihn abzuhalten, seinen Herrn an etwas zu erinnern. Er mußte vorschneiden, und die Regelmäßigkeit jedes Schnittes aus der Trenschierkunst beweisen. Er mußte griechisch reden, Künste machen, die Weingläser mit der Faust umwenden,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/286&oldid=- (Version vom 1.8.2018)