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ein Scharmützel, jezt kam es zu einer Schlacht. Baß- Tenor- Diskantstimmen, alles summte durch einander. Die Frau v. W. that alles, um diese Streitigkeiten beizulegen. Ihr Herr war eingeschlafen, und ließ sich durch kein Geräusche ermuntern. Lampert glühete vor Wein und Eifer, er wurde gegen den Baron unhöflich. In diesem hatte der Wein auch endlich über den Verstand die Uebermacht bekommen. Bald wäre dem armen Magister ein Weinglas ins Gesichte geflogen, wenn man solches nicht verhindert hätte. Einige Herrn warfen sich endlich zu Friedensrichter in diesen Zwiste auf. Nach einigen Schwierigkeiten wurden beide Theile besänftiget, und der Friede unter den Bedingungen wieder hergestellt, daß der Magister, wegen seiner Vergehungen, den Baron schriftlich um Verzeihung bitten, und dieser hingegen den Grandison auf der Stelle für einem großen Mann erkennen sollte. Dieser Vertrag wurde mit dem Deckelglase bestätiget. Die Frau v. W. konnte ihren Verdruß nicht verbergen, daß sie ihre Absicht noch nicht erreicht

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/291&oldid=- (Version vom 1.8.2018)