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zu machen, erkenne. Wie werde ich meine Dankbarkeit gegen Sie, wie werde ich das, was mein Herz für Sie empfindet ausdrücken können? Es ist sehr gut, daß Sie keine Lobsprüche von mir erwarten, ich würde mich sehr verleugnen müssen, wenn ich Ihnen alles das Gute entdecken sollte, daß ich von Ihnen denke. Nein nein, das werde ich nicht thun; ich vermeide gar zu gerne allen Verdacht einer Schmeichelei. Es ist genug, wenn ich Ihnen gestehe, daß Sie mehr gethan haben, als ich vermuthen konnte. Ich würde es für ein Glück gehalten haben, wenn man an dem ängstlichen Tage nur nicht ein entscheidendes Ja oder Nein von mir gefordert hätte, das beides mir nicht viel gutes versprach. Ich würde überaus zufrieden gewesen seyn, wenn Ihr erster Plan nach meinem Wunsche wäre ausgeführet worden, wenn ich weiter nichts als einige Tage oder Wochen eine Entschließung in einer so wichtigen Angelegenheit zu fassen erhalten hätte. Doch Sie waren so besorgt für mich gewesen, einen neuen Plan zu meinem besten

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/299&oldid=- (Version vom 1.8.2018)