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nein nein meine Juliane, den verlangen Sie auch nicht. Wenn es die Noth erforderte, und man zu arglistigen Mitteln seine Zuflucht nehmen müßte, um Sie von einer unangenehmen Verbindung zu befreien; so könnte es wohl seyn, daß ich aus Freundschaft für Sie eine kleine Bosheit beginge, aber dismal habe ich in Wahrheit nicht daran gedacht. Sehen Sie diese romanmäßige Unternehmung noch einmal genau an, Sie werden den lächerlichen Magister von Anfang bis zu Ende darinne finden. Suchen Sie diesen ungegründeten Argwohn von mir Ihrer Frau Mutter gleichfalls zu benehmen: kann es aber nicht seyn, so lassen Sie ihr das Vergnügen, ihre Meinung zu behalten. Bitten Sie mich ja nie wieder um Verzeihung Ihrer Offenherzigkeit, wenn Sie mich nicht beleidigen wollen. Wir wollen nie aufhören, einander alles zu sagen, was wir denken, dieses ist der vollkommenste Beweis einer aufrichtigen Freundschaft. Wenn Sie der Aufmerksamkeit Ihrer Mama einmal entwischen können; so kommen Sie hieher nach

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/309&oldid=- (Version vom 1.8.2018)