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Einschluß des vorigen Briefs.

Kurze und bescheidene Beantwortung der Frage: Ob bei der Gasterei des Herrn v. W. der Becher der Fröhlichkeit zuweit sey getrieben worden oder nicht?

§. 1.
Was der Becher der Fröhlichkeit sey.

Ein Becher wird im weitläuftigen Verstande jedes Gefäße genennet, woraus man zu trinken pfleget, oder kürzer, ein Becher ist ein Trinkgeschirr. Der Wein ist ein Saft, welcher aus Trauben gepresset und in großen Gefäßen, die man Fässer nennet, in unterirrdischen Gewölbern oder Kellern zum Gebrauche aufbehalten wird. Die Alten hielten es zwar damit anders; sie zogen den Wein auf Flaschen, und verwahrten ihn in dem obern Theile, oder auf dem Boden ihrer Häuser. Die Fröhlichkeit ist eine Beschaffenheit des Gemüths, welche uns eine Zeitlang aller Sorgen vergessen macht, und unsere Gedanken nur mit angenehmen Empfindungen beschäftiget. Der Becher der Fröhlichkeit (poculum

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/316&oldid=- (Version vom 1.8.2018)