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und also durch sein Stilleschweigen die Sache billiget, denn qui tacet consentire videtur II.) Weil er es selbst veranlasset hat, daß die Bürger in Königsberg sich besoffen haben wie die Bürstenbinder, oder eigentlich zu reden, daß die Bürger in Königsberg den größern Becher der Frölichkeit versucht haben. III.) Weil er sich kein Bedenken macht, einen Traum zu erzählen, der eine Aufmunterung zum Gebrauche desselben enthält. Er würde diesen Traum gewiß verschwiegen haben, wann er befürchtet hätte, dadurch eine Aergerniß anzurichten, da er aber dieses nicht gethan hat; so ist es außer allem Streit, daß er nichts darwider einzuwenden hatte. Welches zu erweisen war.

Anmerkung.

Wenn es also die Moralisten verstatten, dann und wann so tief in das Glas zu gucken, daß man den Fuchsen schießt und über eilfe wirft; so ist es klar, daß es erlaubt sey, den größern Becher der Frölichkeit zur Ergötzung des Gemüths zu gebrauchen.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/324&oldid=- (Version vom 1.8.2018)