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Fluchers Hals, umhüllete denselben etliche mal mit dem Giftschweife, verwundete ihn auch mit verschiedenen Stichen; daß der gottlose Mensch seinen Geist aufgab, und die tolle und volle Seele dem Teufel in die Wäsche schickte[1]. Ein anders. Nicht weit von Jena wohnte vorzeiten ein Trunkenbold, der, wenn er sich besoffen hatte, mit Jedermann zanken und hadern mußte. Einsmals begab sichs, daß er toll und rasend den Wirth in der Schenke mit seinen Gästen fressen wollte. Die Frau heulte und bat, er sollte mit ihr nach Hause gehen, sie wollten zu Hause ein Kännlein Wein mit einander ausstechen. Der volle Narr aber wollte nicht, sondern schlug das Weib gar übel, und lief zum Tische, als wollte er zehn volle Bauern mit einem Streich erschmeißen; es traf ihn aber einer mit einer Kanne dermaßen vor den Kopf, daß er alsbald umfiel und starb, und weil man zuvor die Leuchter ausgelöschet hatte, ist noch nicht erfahren worden, wer diesen thörigten Hund erworfen hat[2]. Noch eins zur Zugabe. Zu Meinigen im Hennebergischen


  1. [314] M. Janson in Mercur. Gallobelgic.
  2. [314] M. Wolfgang Bütner in epit. histor.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 313. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/328&oldid=- (Version vom 1.8.2018)