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zu seyn. Endlich entdeckte ich ihr doch durch was für einen Zufall ich hieher wäre gebracht worden, daß meine Absicht gewesen wäre, dieses Gebäude zu besehen, ohne mir einzubilden daß ich darinne eine so schöne Bewohnerin antreffen würde. Ich freuete mich, daß ich nach meiner Meinung etwas artiges vorgebracht hätte; allein die Dame übergieng dieses Kompliment mit einem kaltsinnigen Lächeln.

Nach einigen Minuten nahm ich Abschied, und der Bediente, der mich in das Haus gebracht hatte, führte mich wieder mit vieler Höflichkeit bis an die Thür. Hier aber veränderte er auf einmal seine Sprache, er packte mich ziemlich derb bei dem Beine an, da ich eben im Begriff war das Haus zu verlassen, und schlug die Thür vor mir zu. Sir sagte er, eilen sie nicht so geschwinde, hie bezahlt man erst seine Zeche ehe man fortgehet. Was, sagte ich, meine Zeche? Ich habe der Madame von Hause meine Aufwartung gemacht. Es ist doch hier kein

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 348. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/363&oldid=- (Version vom 1.8.2018)