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Es war den 21. April, als ich zu Londen ankam. So müde als ich auch war, so wurden meine Lebensgeister dennoch durch den Anblick dieser außerordentlichen Stadt ermuntert und gestärket. Ich ließ mich sogleich zu den Herrn v. B. bringen, dessen Bruder bei der alliirten Armee mein besonderer Freund war. Ich übergab ihm seine Empfehlungsschreiben; und wurde von ihm und seiner Gemahlinn gütig aufgenommen. Mein Wirth ist von ädler Geburt; treibt aber, als der zweite Sohn seines Hauses, aus einem sehr vernünftigen Grundsatze der Britten, die Handelschaft in Großen. Er lebt prächtiger als mancher Graf, und ich habe bei verschiedenen Gelegenheiten die Herrlichkeit seines Hauses gesehen. Ich erkundigte mich alsobald nach Sir Carln. „Sir Carl, sagte er, ist mein Freund. Jedermann liebt ihn; Das Bild, das Richardson entworfen, sieht ihm sehr ähnlich: Sie werden ihn aber noch mehr bewundern, wenn Sie ihn persönlich sprechen; in wenig Tagen werde ich nach Grandisonhall gehen; ihre Gesellschaft wird mir angenehm sein.“

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/44&oldid=- (Version vom 1.8.2018)