Seite:Grandison der Zweite 1.pdf/53

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Wenn Sie dort sind; so machen Sie an den Herrn Grandison und an seine Henriette von mir ein dienstfreundliches Kompliment. Merken Sie dabei auf alles, was in seinem Schlosse, an seinen Bedienten, und vornehmlich an seiner Person, anzumerken würdig ist. Ich weiß zwar einen großen Theil aus dem Buche; allein Specialia, mein lieber Vetter, Specialia sind es, die ich wissen will. Verstehen Sie mich wohl? z. E. Hält er viel Jagdhunde? was sind seine Jäger für Kerls? wer spielt die Orgel, wenn Concert ist? was macht die alte Frau Shirley? Ist der Lady G. ihr Meerkätzgen zur Meerkatze geworden? Lebt die alte poßierliche Tante Lore noch. Von allen diesen Dingen dependirt gegenwärtig gar viel: und wenn mein Vorhaben glücklich von Statten gehet; so bin ich zwischen hier und Weinachten ein zweiter Grandison: ja, vielleicht treibe ich die Sache noch höher. Lassen Sie Sich aber gegen Niemanden nichts merken. Verschwiegenheit ist das Wesentliche bei großen Unternehmungen. Der Magister Lampert thut mir hierbei

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/53&oldid=- (Version vom 1.8.2018)