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in Engelland Orgeln, so mögen sie solche für sich haben, wir sollen uns hierinne aber christlicher aufführen. Es sind ohnedem die letzten Zeiten, wie unser Herr Pfarr spricht, da alle Laster im Schwange gehen, und also nothwendig allerlei Landplagen erfolgen müssen; wohin ich auch die garstigen Türken rechne, die durchs Dorf zogen, mir zwei Gänse todtschmissen und mitnahmen, meinem Nachbar sein Schwein ungerechnet: Wenn wir nun die Kirchensachen misbrauchen, und auf den adelichen Höfen in Musiczimmern orgeln wollen; was soll zuletzt daraus entstehen? Ich orgele nicht, und sollte er mir auch meinen grauen Kopf vor die Füße legen lassen. Melden Sie mir doch, gestrenger Junker, was es mit der Orgel des Herrn Grandisons in Ansehung der Register und Bässe für eine Beschaffenheit habe. Der Pfarr hat zwar noch nichts davon auf der Kanzel gesagt, ich glaube aber, er bricht gewiß einmal damit hervor, wenn das Werk zu Stande kommen sollte; oder weiset unsern gnädigen Herrn vom Beichtstuhl ab. Orgeln

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/72&oldid=- (Version vom 1.8.2018)