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Heute schrie ich: Hoch schlagt an; kommt der Brief aus Londen; so rufe ich weiter nichts, als Feuer! und denn gehts los. Jeremias muß noch einmal mit dem schelmischen Barbier reden, damit der Schlingel nicht erst sich zur Ladung schwenket, wenn ich fort will.“

Was fangen wir mit unserm Oncle an? Nichts fehlt, als daß er noch auf solche Abentheuer ausgeht. Ich weiß gewiß, jeder Schritt von hier bis nach Bologna würde mit einer recht besondern Thorheit bezeichnet. Allein das muß nicht geschehen. Wie wird er sich anstellen, wenn du ihm die Vermählung der Clementine schreibest? Ich denke aber, er hat einen neuen Entwurf im Kopfe, der jenem an Schönheit nichts nach gibt.

Abends um 6. Uhr. Die Adjuvanten sind da; der alte Cantor auch, im Mantel, als wenn er zur Hochzeit bitten wollte. Der Magister hat ihm seine Zweifel wegen den Orgeln benommen, oder besser: unser Oncle wollte den alten ehrlichen Mann prügeln.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/94&oldid=- (Version vom 1.8.2018)