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war, und seine Weidesprüche schwadronenweise anrücken ließ, kam der Oncle in die Hitze, und donnerte so gewaltig mit Flüchen und neuen Schwüren, daß der gute Lampert nicht geschwinde genug im Schreiben nachkommen konnte, und ihm manchen Dreier schenken mußte. Den Magister nennt er seinen väterlichen Freund, obgleich unser Oncle um ein Mandel Jahre älter ist. Jetzt muß ich abbrechen. Der Wagen ist angespannt; wir fahren hinüber zu unserm Vetter. Heute Abend wird ein Feuerwerk abgebrannt. Die Ursache davon solltest du wohl nicht errathen. Es geschiehet dem Grandison und seiner Henriette zu Ehre. Es ist heute unsers Wissens weder ihr Namenstag noch ihr Geburtstag; es ist aber gutes Wetter, und es kann doch durch ein solches Festin die Ehrfurcht, welche man hier für den Namen Grandison und Henriette hat, am besten zu Tage geleget werden.

Den 28ten. Gestern, da wir vor dem Edelhofe unsers Vetters Abends um 6 Uhr eintrafen, wurden wir von ihm im Galakleide

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/99&oldid=- (Version vom 1.8.2018)