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v. N. Da es also zugestanden ist, meine Herren, die Pistolen wegzulassen; und da ihr Anblick schon zum Unglück zu reizen scheinet: so werden sie erlauben, daß ich sie losbrenne.

Er öffnete ein Fenster, um sie loszuschiessen, sie versagten aber beide. Nach der Erzählung ist der Schreiber versichert, daß sie nicht geladen waren. Er saß also beständig ganz ruhig in seinem Schranke, weil er wußte, daß kein Unglück vorgehen konnte. Der Major stellte sich, als wenn er es verhindern wollte, daß die Pistolen nicht losgebrennt würden; der Herr v. N. sahe sich also genöthiget, zu Verhütung alles Unglücks, sie zum Fenster hinunter zu werfen. Da nun eine kleine Bewegung entstund, weil jedermann nach dem Fenster gieng, um zu sehen, was der Lerm zu bedeuten hätte, den man gleich darauf im Hofe hörete: so glaubte der Herr v. N. man hätte ein Absehen auf ihn. Er legte mit einer gravitätischen Mine die Hand an den Degen, und sagte ganz gelassen:

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/107&oldid=- (Version vom 1.8.2018)