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unsere Ahnen aber, die sich durch ritterliche Thaten empor geschwungen haben, müssen wir als Mörder und Straßenräuber verdammen.

v. N. Wir können eher dieses thun, als daß wir in ihre Fußtapfen treten, und es eben so arg machen, wie sie. Die Fehler muß man ausrotten, wo man sie findet.

Der Baron. Der Herr v. N. spricht wie ein Orakel. Ich will heute noch meinen Degen einleimen lassen, damit ich nie wieder in die Versuchung gerathe, ihn gegen jemand zu ziehen.

Der Maj. Es ist wahr, die Gründe des Herrn v. N. haben einigen Schein, und wenn ich ihm weiter zuhörete, so glaube ich, ich dächte eben so wie er. Aber die Vorurtheile der Welt halten mich ab, daß ich ihm nicht beipflichten kann.

v. N. Ist es aber nicht besser, ein Mann von Ehre zu seyn, als daß man in den Augen der Welt dafür angesehen wird, ohne es

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/116&oldid=- (Version vom 1.8.2018)