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zu seyn? Um die Vorurtheile der Welt muß man sich nicht bekümmern. Eine wilde und unbändige, ich will nicht sagen unchristliche Gewohnheit als das Duelliren ist, kann gar keinen Beweiß angeben, daß man auf die Erhaltung seiner Ehre bedacht ist. Denn jeder Schurke, der nicht für einen Pfennig Ehre besitzt, kann einen braven Mann heraus fordern, um sich vor der Welt ein Ansehen zu machen.

Der Major. Sie reden, als wenn es gedruckt wäre, und ich wiederhole es nochmals, wenn ich mich überzeugen könnte, daß sie so vortreflich dächten als sie sprechen, so wollte ich mich eher vor ihnen erniedrigen, als vor dem großen Magol auf seinem Throne.

v. N. Sie können es auf mein Wort glauben, daß ich das jederzeit denke, was ich sage, denn wenn man reden will, so muß man denken; aber ich meine es auch so, wie ich rede. Kurz, sie können sich darauf verlassen, ich werde ihnen um meines Gewissens und um meiner Ehre willen keine Satisfaction

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/117&oldid=- (Version vom 1.8.2018)