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Hr. Lampert. Durch die edelmüthige That hätten sie verdienet, daß ihr Konterfei, wie das Bild des Miltiades nach dem Siege bei Marathon, öffentlich in einen solchen bedeckten Gang wäre ausgehänget worden.

v. N. Gewisser maßen habe ich diese Ehre wirklich erhalten. Ein Peruckenmacher, der ein neues Schild brauchte, ließ mich auf solches mit einer erbeuteten Perucke in der Hand abmahlen: die Studenten aber, denen dadurch ihre schimpfliche Flucht gleichsam aufgerucket wurde, brachten es dahin, daß er dieses Schild wieder einziehen mußte.

Der Major. Ich bin ganz bezaubert von ihnen, vortreflicher Mann! Ich sehe, daß es ihnen nie an Muthe gefehlet hat; aber mich dünkt, sie haben ihn an keinem Orte rühmlicher angewendet als hier, da sie das gemeine Beste dabei zum Endzwecke hatten.

v. W. zu dem Hrn. v. N. Ja, wenn deine Worte lauter Evangelien wären, so

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/134&oldid=- (Version vom 1.8.2018)