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fragte einen Kaufmann, der im Begriff war sich gleichfalls wegzubegeben, um die Ursache dieser Verschwindung. Sehen sie nicht, sagte er mir ins Ohr, dort unten den furchtbaren Mann? Ich rathe es ihnen, schleichen sie sich gleichfalls unvermerkt fort, wenn sie nicht wollen in Unglück kommen. Wenn er sich satt gegessen hat, so fängt er an zu trinken und hört nicht eher auf, bis ihn der Wein erhitzt hat, alsdenn kritisiret er über die Gesellschaft. Wer dieses nicht vertragen kann und sich mit ihm abgiebt, an dem sucht er Händel, und drohet mit Degen und Pistolen. Er ist ein vortreflicher Fechter und ein guter Schütze, und soll schon manchen über den Haufen gesetzet haben. Ich dachte sogleich, daß dieses eine gute Gelegenheit wäre, Ehre zu erwerben und mich bei der ganzen Gesellschaft in Ansehen zu bringen. Ich maß ihn einige mal mit den Augen, und dieses zog bald seine Aufmerksamkeit auf mich. Wir sprachen eine Zeitlang durch Minen mit einander, er getrauete sich nicht ein Wort zu sagen, weil er sahe, daß

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/137&oldid=- (Version vom 1.8.2018)