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Fräulein Lucia baten mich gleichfalls recht sehr, in England zu überwintern. Fräulein Lucia sagte, sie hätte sich vorgenommen, den Winterlustbarkeiten in Londen beizuwohnen, und hätte geglaubt, ich würde sie in die Komödie und auf die Masqueraden begleiten. Ich schloß daraus, daß sie mir eben nicht abgeneigt wäre. Wenn sie nicht weiter an vierzig als an dreißig wäre, wer wüßte, ob nicht ein Paar aus uns werden könnte; ich möchte dem Herrn Grandison gern etwas näher angehen als die Christenheit. Wäre aber das nicht eine vortrefliche Partie für Sie? Wenn sie meine Tante werden könnte, so wollte ich mein halbes Vermögen unter die Armen austheilen. Ihren Charakter kennen Sie, und an ihrer Person ist nichts auszusetzen. Sie hat sich in allen Briefen an Lady Grandison nach Ihnen erkundiget, und ich mußte ihr Dero Person vom Kopf bis auf die Füße beschreiben. Sie kann sehr künstlich in Wachs poußiren und hat nach meiner Beschreibung einen Abdruck von Ihnen verfertiget, der dem Original ziemlich

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/164&oldid=- (Version vom 1.8.2018)