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gleich ist; ja sie hat diesem Bilde sogar einiger maßen ein Leben gegeben; man darf nur an einem Pferdehaar ziehen, so bewegt es Hand und Fuß und verdrehet auch auf eine verliebte Art die Augen. Von mir hat sie zwar auch einen Abdruck gemacht: sie hat aber lange nicht so viel Mühe darauf verwendet, als auf den Ihrigen. Ich habe meine Gedanken darüber gehabt, ohne Zweifel seufzet das gute Kind nach Ihnen. Machen Sie sie glücklich. Sie werden bei ihrem Besitz den Himmel auf Erden haben, und Ihr Ruhm wird in England auf den höchsten Gipfel steigen, wenn Sie dieses unüberwindliche Fräulein, das mehr als ein halb Schock Körbe ausgetheilet hat, besiegen. Sie schickt sich zu Ihren Jahren vollkommen, und ist für Sie weder zu jung noch zu alt. Das Fräulein, welches Sie für Ihre Henriette halten, erscheinet ohnedem nicht in dem Lichte einer Henriette Byron, da hingegen Lucia von der Lady Grandison nicht anders als der Mond von der Sonne so viele Strahlen empfangen hat, daß sie an dem

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/165&oldid=- (Version vom 1.8.2018)