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um eine feindliche Landung zu verwehren, und ärgert sich außerordentlich, daß er seine Tapferkeit noch nicht hat zeigen können. Er sagte, die Rede gienge, sein Regiment sollte mit nach Deutschland übergesetzt werden. Ich mußte ihm deswegen Ihren Namen und Aufenthalt sagen, welches er sogleich in seine Schreibtafel eintrug, um bei seiner Ankunft in Deutschland Ihnen einen Besuch abzustatten. Ich wundere mich nun nicht mehr, daß er eben so wenig als Herr Orme in seiner Stutzperucke und rothen Augen in dem Herzen einer Henriette einen Eingang gefunden hat. Zwischen ihm und dem Herrn Grandison ist kein geringerer Unterschied als zwischen Nacht und Tag. Mit Fräulein Lucien und Kätchen Holles machte er sich immer etwas zu schaffen; aber er scherzte eben nicht auf die feinste Art. Da ich es indessen einmal wagte, über einen seiner Spase, des Frauenzimmers wegen, nicht zu lachen, so gab er mir ein Gesichte, daß ich dachte, er würde den Augenblick von Leder ziehen. Einmal zog er Fräulein Lucien eine Nadel

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/167&oldid=- (Version vom 1.8.2018)