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neues erdenken; ich bewegte also nur gegen sie die Lippen und machte dazu ein Halbdutzend Reverenze. Die Fräuleins beobachteten eben dieses gegen mich und beantworteten jeden Reverenz mit einem ellentiefen Knicks. Hundert Empfehlungen wurden mir von allen und ins besondere von Fräulein Lucien an Sie aufgetragen. Herr Selby schwur, wenn er noch vor seinem Ende Sie bei sich zu bewirthen das Glück haben könnte, so wollte er mehr darauf gehen lassen, als Sir Carls Hochzeit gekostet hätte.

Den 22 ließ ich mich bei dem Lord W. melden, nachdem ich Tages vorher in Londen angelanget war. Er kam mir bis an die Treppe entgegen gefahren. Weil er als ein Erzpodagrist seine Füße nicht wohl brauchen kann: so hat er sich einen Stuhl mit kleinen Rädern verfertigen lassen, der einen Himmel, gleich einem Baldachin hat. Auf diesem Stuhle ruhet er wie ein asiatischer Prinz auf seinem Throne. Zween seiner Bedienten, denen er eine Art von Kutschgeschirre hat machen lassen, müssen ihn im ganzen Hause

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/175&oldid=- (Version vom 1.8.2018)