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Die Bronzen des D. Bartletts und des Pater Marescotti geben solcher keine geringe Zierde, sie stehen gegen einander über mit offnem Munde, als wenn sie disputirten, der Pater macht ein schrecklich böses Gesichte. Die Bronze des Doctors ist von einer vortreflichen Composition, ein fehlgeschlagener Prozeß eines Goldmachers hat die Materie dazu geliefert. Sir Beauchamp führte mich aus der Bibliothek in sein Musikzimmer, und hatte die Gefälligkeit für mich, eine vortrefliche Motete abzuorgeln. Da wir aber beide alleine in dem Zimmer waren, so mußte ich mir gefallen lassen, die Stelle eines Calcanten zu vertreten. Bei unsrer Zurückkunft in das Besuchzimmer fanden wir die Lady Beauchamp daselbst, welche eben von einem Besuche, den sie bei einer ihrer Nachbarinnen abgeleget hatte, zurückkommen war. Der kleine Beauchamp mußte mir die Hand küssen. Sein Papa verlangte, ich sollte ihn examiniren, er bestund noch so ziemlich; doch konnte man es merken, daß sein Lehrmeister weder ein Lampert noch ein Bartlett war.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/181&oldid=- (Version vom 1.8.2018)