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Seine Mama mit dem Finger in den Augen suchte ihre Freudenthränen über das geschickte Söhngen zu verbergen.

Den 25. Heute bekam Sir Beauchamp einen unvermutheten Gast an den Lord G. Seine Seele war von einem Wirbelwinde zerrissen, er hatte mit seiner Gemahlin Händel bekommen und war entflohen. Vor dem Richterstuhle Sir Carls darf von diesem unruhigen Paare keine Klage mehr angebracht werden, sie haben deswegen den Herrn Beauchamp zu ihrem Richter erwählet. Die muthwillige Ader Charlottens regt sich noch immer, obgleich bei andern Gelegenheiten als ehedem. Der Lord G. darf jetzo ungestraft in ihr Zimmer dringen, er darf sie auch einmal herzen, ohne eine Spötterei zu befürchten, über diese Dinge hat sie sich lange müde gescherzet; es fehlet ihr aber nicht an neuen Erfindungen, kleine Zankereien mit ihm zu unterhalten, und ihre Leichtfertigkeit ist ihm jetzo desto empfindlicher, weil sie einige Jahre so fromm wie ein Lamm gewesen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/182&oldid=- (Version vom 1.8.2018)