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ärger hätte blähen können als ich es that. Einige Leute haben aus meiner nachdenklichen Mine schlüßen wollen, ich müßte Dinge von der größten Wichtigkeit bei dem Herrn Grandison anzubringen haben, und ein Gastwirth hat meine Leute den Tag darauf, da sie zu Biere gegangen waren, durchaus bezechen wollen, um von ihnen das Geheimniß herauszulocken. Man begnügte sich nicht, mich ans Ende des Dorfs zu begleiten, das Volk folgte meinem Wagen von einem Dorfe bis zum andern, und alle Augenblicke sahe ich die Menge gleich einem fortgewälzten Schneeball vergrößert. Wie eine wilde Fluth, die den Damm durchbricht mit einem furchtbaren Getöse daher rauscht und alles, was ihr vorkommt, mit sich fortreißt: so verschlang auch diese Woge des neugierigen Volks alle Wandrer in sich, die ihr unterweges aufstießen. Halten sie mir diese Ausschweifung zu gute, hier regt sich meine poetische Ader, und meine Gedanken bekommen wider Willen einen Schwung. Es stehet nicht in meiner Macht, solches zu verhindern,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/191&oldid=- (Version vom 1.8.2018)