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die Erinnerung dieses glänzenden Auftritts bringet alle meine Lebensgeister in Bewegung, und in dieser Begeisterung schwingen sich meine Gedanken so kühn wie mein Ausdruck empor. Die Fußtapfen des Volkes gingen alle nach Grandisonhall zu und keine gieng rückwärts eben wie bei der Höle des Löwens in der Fabel. Ich dachte es würde meinem Herrn Principal sehr rühmlich seyn, und mich in den Augen der Unterthanen Sir Carls in einem noch glänzendern Lichte vorstellen, wenn ich den guten Leuten, die meinem Wegen nachzufolgen sich die Mühe nahmen, etwas zum besten gäbe. Mein Heinrich mußte deswegen alle Scheidemünze, die er bei sich hatte, und die sich ungefehr auf zwei Guineen belief, unter das Volk auswerfen; ich gab ihm aber zugleich die Lehre, solches auf eine anständige Art zu thun, und nicht mit einem bäuerischen Wesen Fäuste voll wegzuschmeißen, wie man eine Familie heishungriger Hüner füttert. Er befolgte meinem Befehl genau, und streuete alle funfzig Schritte nur eine Prise davon

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/192&oldid=- (Version vom 1.8.2018)