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das vollkommenste Vergnügen. Oft setzte es einen kleinen Streit über die Wahl derselben; doch überhaupt muß man gestehen, daß die Belohnungen mit denen Personen, welche sie erhielten, immer ein ziemlich genaues Verhältniß hatten. Lady G. beschäftigte sich nach ihrer Leichtsinnigkeit über alle, die in das Zimmer traten, um einen Preis zu bekommen, Anmerkungen zu machen. Sie betrafen meistens die seltsamen Reverenze, die Lobreden derer auf Sir Carln, welche Preiße erhielten, ihren Gang und ihre Minen. Mir gefielen sie meistens, obgleich Sir Carl die wenigsten, weil sie alle sehr muthwillig waren, belachen wollte. Wenn Niemand ihr zu Gefallen lachte, so sahe sie nur ihren Herrn an, welcher aus einer schmeichelhaften Gefälligkeit sogleich bereit war, durch sein überlautes Gelächter ihren Scherz bei Ehren zu erhalten. Nach gethaner Arbeit, sagte der Baronet, ist gut feiern, wir begaben uns gegen sieben Uhr des Abends wieder in den Speisesaal und hernach wurde bis gegen Mitternacht getanzet.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/208&oldid=- (Version vom 1.8.2018)