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so wohl meinet wegen, als um der ganzen Gesellschaft willen. Die Frau v. W. würde, wenn er zu vertraut thun wollte, dieses als eine neue Beleidigung ansehen, und wohl gar wieder einen neuen Streit erregen, der allen verdrüßlich seyn würde. Die Zeile die ich in seinem Briefe unterstrichen habe, versichert mich, daß er noch immer eine gefährlich Absicht auf mich hat. Wenn ich jetzo nicht befürchte, daß er sie erreichen wird: so habe ich doch immer Ursache zu fürchten, daß er eine andere Ausführung gegen mich beobachtet, als ich wünsche. Wenden Sie doch Ihre guten Bemühungen an, ihn dahin zu bringen, daß er morgen gar nicht thut, als wenn ich gegenwärtig wäre. Ein Mann, der dem Grandison nachahmen will, muß ein Philosoph seyn, es wird ihm also nicht viel Mühe kosten, dieses von sich zu erhalten. Doch ich sehe, daß ich mich schon zu weitläuftig über eine Sache heraus gelassen habe, die ich nur mit zwei Worten gedenken wollte. Meine Absicht bei diesem Briefe war allein diese, Ihnen das merkwürdigste

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/229&oldid=- (Version vom 1.8.2018)