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versprach Ihnen dieses sehr gerne, denn ich hatte in der That einige gemacht und ich bin allemal sehr unzufrieden, wenn ich meine Gedanken bei mir behalten muß, ohne sie an Mann bringen zu können, Sie sehen also hier die Erfüllung meiner Zusage. Ich ließ mich mit Fleiß nicht in ein Spiel ziehn, und setzte mich nur als eine Zuschauerin zum Spieltische, um auf die ganze Gesellschaft desto aufmerksamer zu seyn, und über ein und andere Personen, die sich darinnen besonders ausnahmen, meine Anmerkungen zu machen. Doch dieses war nur eine Beschäftigung, wenn ich sonst nichts zu thun hatte. Ich setzte mir schon zu Hause vor, hauptsächlich zweyerlei zu beobachten, theils mich um die Wiedereroberung der Gunst der Frau v. W. zu bewerben; theils die wahren Gesinnungen des Majors gegen dieselbe so viel möglich auszuforschen. Nun werden Sie mich schon vor eine Kundschafterin halten. Woher habe ich denn einen Beruf, mich um die gute Freundschaft des Majors und der Frau v. W. zu bekümmern? Seyn Sie vor jetzo mit

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/235&oldid=- (Version vom 1.8.2018)