Seite:Grandison der Zweite 2.pdf/290

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

allerlei Kleinigkeiten bei dieser Frau kaufen sollte, um bei dieser Gelegenheit von ihr auszukundschaften, von wem sie das Billet wohl habe; er kann aber nichts von ihr ausforschen. Unsere Bemühungen wären also beinahe fruchtlos gewesen, wenn nicht zum Glück bei seiner Anwesenheit ein Mann vor die Bude kommen wäre und gefragt hätte, ob der Brief da sey, den er mitnehmen sollte. Sie beantwortet dieses mit nein, und bestellt ihn nach einer Stunde wieder. Der Jäger schleicht diesem Manne nach, der ihm ohnedem nicht unbekannt ist, und bringt ihm im Gasthofe bei einer freien Zeche zu einem vollkommenen Geständniß, doch unter der Bedingung, keiner lebendigen Seele etwas davon zu entdecken, weil es ihm hart verbothen wäre, etwas davon zu sagen. Sehen Sie nur, wie listig der Urheber der geheimen Correspondenz an uns sich verborgen hatte. Wenn er nicht durch einen Zufall wäre entdecket worden; so hätte man seine Verwegenheit nicht einmal ahnden können. Er hat sich, wie wir aus dem Erfolg sehen, für

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/290&oldid=- (Version vom 1.8.2018)