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Wenn wir diesem hätten merken lassen, daß seine verwegne Unternehmung entdeckt wäre; so hätten wir nothwendig sehr böse gegen ihn thun müssen, und wenigstens in Jahrsfrist hätte er uns nicht dürfen ins Gesichte kommen. Doch dadurch wäre der Baron am meisten gestraft, wenn er in Jahr und Tag keinen Spaß mit ihm treiben sollte. Er nahm sich vor, bei Gelegenheit ihm eins anzubringen, und ihm jetzo nur allen Argwohn zu benehmen, daß wir hinter das Geheimniß kommen wären. Bornseil hatte der Unterhändlerin in H. versprochen, ihr den Brief, den er an sie abzugeben hätte, noch denselben Tag einzuhändigen, der Baron nahm sich die Mühe ihm einen in die Feder zu dictiren, den er den folgenden Tag der Frau bringen mußte, er wurde in Bornseils Namen abgefaßt. Weil er nicht allzulang ist, will ich ihn einrücken. Die Aufschrift war an Herrn N. N., welcher Peter Bornseilen einige Briefe hat einhändigen lassen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/299&oldid=- (Version vom 1.8.2018)