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Da es nicht wahrscheinlich ist, daß er die Englischen Freunde jemals von Person wird kennen lernen; so will er sich doch wenigstens aus dem Gemählde einen Begriff von ihnen machen. Ferner hat er[1] sich vorgenommen, seinen hochadelichen Sitz zu einer Schule der Tugend und Weisheit zu machen. Diese Bildergalerie wird also den beste Hörsaal derselben abgeben. Man wird Gelegenheit haben, wenn man den Lehrlingen diese Portraits zeiget, auch zugleich den moralischen Charakter der Personen, die dadurch vorgestellt werden, zu entwerfen. Die Tugend wird ihr gehöriges Lob, das Laster seinen Tadel finden.

Salmonet. Der Herr v. N. wird mein Portrait also nicht bekommen. Es ist mir bekannt, daß ihr Herren eben nicht die besten Begriffe von mir habt. Ich glaube, ihr wäret im Stande, mich neben den schelmischen Juden Merceda zu stellen, und jeder, der vorüber ginge, müßte einen Fluch über uns aussprechen. Nein, das wäre mir ungelegen!


  1. doppeltes „hat er“ entfernt
Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/320&oldid=- (Version vom 1.8.2018)