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Lampert entschuldigte sich mit einem Haufen Complimenten, und glaubte damit durchzukommen, daß er vorgab, er würde sich das größte Gewissen machen, seinen Eid zu brechen, den er gethan hätte, nie eine Feder gegen den Herrn Richardson anzusetzen: Der Rittmeister aber drang so heftig in ihn, daß ihm ganz Angst dabei wurde. Bei der Mahlzeit erzählte der Rittmeister ein feines Mährgen, das schon den Tag zuvor war ausgedacht worden, von seiner Schlägerei mit dem Herrn Grandison, und sprach davon für sich so vortheilhaft, daß dem guten Lampert kein Bissen schmeckte. Er wünschte diesmal hundert Meilen von Schönthal und dem martialischen Britten zu seyn, dem er nicht, wie er wollte, zu widerlegen sich getrauete. Es war auch in der That gefährlich, diesem Kriegsmanne viel zu widersprechen, der, wenn man ihm nicht alles glauben wollte, die Stirn in tausend Falten legte, und gräßlich schwur, daß alles wahr wäre, was er sagte. Unterdessen nennte er den Magister immer seinen besten Freund, und erwies ihm

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/327&oldid=- (Version vom 1.8.2018)