Seite:Grandison der Zweite 2.pdf/39

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sagen, ein gelehrtes Ansehen hat. Das mag es seyn, was ich Ihnen wegen Ihres leichtfertigen Schreibens sagen wollte. Bereiten Sie Sich zu, nun eine Sache von Wichtigkeit zu vernehmen. Erschrecken sie nicht, sagt man, wenn man Jemand recht sehr erschrecken will, ich möchte es bald zu Ihnen sagen. Denken Sie nur, der Herr v. N. hat den Major in einem Briefe an meinen Vater aufs empfindlichste beleidiget. Meine Mutter hat ihn in die Hände bekommen, und nach ihrer Gewohnheit sogleich entsiegelt. Der Herr v. N. soll sie darinne auch nicht geschonet haben, und sie ist darüber so sehr aufgebracht, daß sie den Major heftig anliegt, seine und ihre Ehre zu retten. Das ist die Ursache ihrer geheimen Unterredung gewesen; welcher ich in meinem Briefe gedachte. Ich würde nichts von der ganzen Sache erfahren haben, wenn mir der Major das Geheimniß nicht selbst entdeckt hätte. Meine Mutter war nicht zugegen, und mein Vater schlief auf seinem Sorgestuhle. Was werden Sie davon denken, Fräulein Base, sagte er, wenn

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/39&oldid=- (Version vom 1.8.2018)