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Scherz aufzunehmen; doch glaube ich, daß er es mehr that aus Gefälligkeit gegen mich, um mir nicht zu widersprechen, als daß es sein rechter Ernst war. Ich hatte mir vorgenommen, seine wahren Gesinnungen auszuforschen; aber die Wiederkunft meiner Mutter unterbrach das Gespräche. Sie kennen den Character derselben, sie wird alles anwenden, das Gemüth des Majors gegen Ihren Oncle zu erhitzen, und ich zweifle nicht daran daß es ihr gelingen wird. Diese Unterredung mit dem Major schien mir zu wichtig zu seyn, als daß ich sie Ihnen verschweigen[WS 1] sollte; Sie werden nebst Ihrem Herrn Schwager, von dieser Nachricht also nach ihrer Klugheit den Gebrauch zu machen wissen, der für ihrem Herrn Oncle der vortheilhafteste ist. Suchen Sie es wenigstens dahin zu bringen, daß der Herr v. N. sich eine Zeitlang ruhig hält, bis die erste Hitze vorüber ist, und wo Sie können, so suchen Sie es zu verhüten, daß er nicht etwa meine Mutter vom neuen erbittert. Diese kleinen Beleidigungen könnten für ihn von wichtigen

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Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/44&oldid=- (Version vom 1.8.2018)