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um zwanzig Jahre überlebt. Verlassen Sie Sich auf mein Wort, Ihr prahlender Major soll ein Ehrenzeichen bekommen, oder mein Oncle muß auf dem Platze bleiben –.

Nun, das nennen Sie gottloß, frommes Kind! Nicht wahr? Es ist auch ein Bisgen zu arg; wenn ich in dieser Sprache fortreden wollte, so würden Sie mir bald eine nachdrückliche Strafpredigt halten; oder Sie verdammten wohl gar meinen Brief zum Feuer. Thun Sie es ja nicht, es ist so böse nicht gemeinet, ich habe Ihnen nur zeigen wollen, daß Sie nicht unrecht haben, wenn Sie von mir sagen, ich machte mich über die ernsthaftesten Dinge lustig. Es ist wahr, ich habe einen Hang dazu, über das zu scherzen, worüber andere erschrecken, oder sich betrüben; diese muthwilligen Anfälle gehen aber sogleich vorüber, wenn ich Niemand finde, der mit lachen will. Da Sie dieses jetzo gewiß nicht thun werden; so will ich meine Ernsthaftigkeit nun wieder zurück rufen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/48&oldid=- (Version vom 1.8.2018)