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also glücklich, daß ich noch zu rechter Zeit, durch eine Nebenthür, mich aus dem Gedränge machen konnte.

Sie werden leicht einsehen, was diesen Aufruhr veranlasset hat. Mein Oncle hat den Fehdebrief von dem Major erhalten. Ich bin darüber sehr bestürzt, so wenig Sie es auch an meinem Briefe wahrnehmen können. Den Scherz bei Seite gesetzt, so können Sie glauben, daß diese Aufforderung das ganze Haus meines Oncles in Verwirrung gesetzet hat. Die Aufführung des Concerts wurde dadurch unterbrochen; aus dem Balle wird auch nichts; die Geiger und Pfeifer sind aus dem Hause getrieben; das lermende Vergnügen hat auf einmal mit einer traurigen Stille gewechselt. Mein Oncle befindet sich noch immer nebst dem Herr v. H. und seinen Brüdern in einer tiefen Berathschlagung. Wigand ist die einzige lebendige Creatur, die einiges Geräusche macht. Er sitzt im Hofe und putzt das Gewehr. Alleweile schleift er einen abscheulichen langen verrosteten Degen. Ich

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/57&oldid=- (Version vom 1.8.2018)