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weiter keine Sorge. Wir haben nichts zu fürchten; wenigstens bin ich seit gestern geneigt, dieses zu glauben. Wissen Sie es schon, daß der Major uns gestern einen Besuch gegeben hat? Eine wunderbare Frage, als wenn es Ihnen etwas unbekanntes wäre, ohnfehlbar haben wir Ihnen diesen freundschaftlichen Besuch zu danken. Doch, wer weiß, Sie hätten mir wohl ein Wort davon gemeldet. Ich will Ihr Stillschweigen so annehmen, als wenn Sie noch nichts davon wüßten, und ich werde den Major aus einem vortheilhaftern Gesichtspunkte betrachten können, wenn ich glaube, daß er aus eigner Bewegung zu uns gekommen ist. Im Vertrauen, der Baron fing es an, übel zu nehmen, daß er schon einen Monath hier ist, ohne ihn einen Besuch gegeben zu haben. Er entschuldigte sich deswegen sogleich bei seiner Ankunft, und seine Entschuldigung fand Beifall, sie war gegründet. Ich bekam eine bessere Meinung von ihm als ich bisher gehabt hatte, und ich fange es an zu bereuen, daß ich ihn einen prahlenden Soldaten

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/61&oldid=- (Version vom 1.8.2018)