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Er dachte deswegen auf Mittel sich aus dieser Verlegenheit zu ziehen, und suchte meine Mutter durch ein höfliches Bezeigen zu gewinnen, daß sie jetzo nicht in ihn dringen möchte, ihr das Capital abzutragen. Einigermaßen hat er sie gewonnen, aber noch nicht völlig; sie verspricht ihm einige Nachsicht zu geben, wenn es ihre Umstände leiden wollten, das Geld noch eine Zeitlang zu missen. Sobald er ihr aber die geringste Gelegenheit zu einem Verdrusse giebt: so wird sie das Geld nicht eine Stunde länger entrathen können. Schreiben Sie also dieser Ursache allein alle seine Beeiferungen zu, sich ihr gefällig zu machen.

Ich muß Ihnen wegen einer kleinen Schmeichelei verbunden seyn, Sie schenken dem Major Ihre Achtung, weil er so von mir urtheilet, wie Sie glauben, daß ich es verdiene. Sie handeln sehr großmüthig; aber ich denke, er hat mir diese Ehre nicht alleine zu verdanken; Die persönlichen Eigenschaften tragen zu dem Urtheile, welches

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/75&oldid=- (Version vom 1.8.2018)