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ins Gewissen zu reden. Sie können sich stellen, gnädige Frau, sagte ich, als wenn es ihr rechter Ernst wäre, daß der Herr v. Ln. ihren Zwist mit dem Herrn v. N. ausfechten sollte. So viel ich einsehe, gründet sich ihr Unwille gegen den Herrn v. N. hauptsächlich auf seine Aufführung bei der neulichen Gasterei. Sie wollen seine Vergehungen ahnden, und der Major hat sich erbothen, diese Beleidigenden so anzunehmen, als wenn sie ihn selbst angiengen. Ich kann mir nicht einbilden, daß ihn der Herr v. N. besonders beleidiget hat.

Ja, das hat er gethan! Wenn sie wissen sollten wie er sich vergangen hat, so würden sie erstaunen – den heillosen Brief – Doch was soll ich ihnen die albernen Possen erzählen, es ist auch eben nicht nöthig, daß Sie alles wissen. Genug, er muß bestrafet werden.

Sie müssen ihm eine Schwachheit zu gute halten. Sie kennen ihn ja von vielen Jahren her, und wissen, daß er es nicht so

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/78&oldid=- (Version vom 1.8.2018)