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böse meint, wenn er auch gleich seine Worte nicht allemal auf die Waagschaale legt.

Ich glaube, sie nehmen seine Parthie? Denkt doch! läßt das nicht, als wenn Sie in ihn verliebt wären? Nehmen sie ihn! Unter dieser Bedingung will ich mich wieder mit ihm aussöhnen, um der Freundschaft willen werde ich es freilich so genau nicht nehmen dürfen. Als Schwiegermutter will ich ihm verzeihen.

Sie hätte in der That diesen Punkt nicht berühren sollen. Beschämte sie sich nicht dadurch selbsten, daß sie mir einen Mann hatte aufdringen wollen, der ihr selbst unleidlich war? Legte sie nicht dadurch ein Zeugniß wider sich selbst ab, daß sie nur um mich zu peinigen, diese Heirath hatte stiften wollen? Allein das ist ihre Sache nicht, daß sie so weit herum denken sollte.

Sie scherzen, sagte ich, und wenn sie scherzen, so ist ihr Zorn vorbei. Ich habe ohnedem nie recht glauben können, daß es ihr

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/79&oldid=- (Version vom 1.8.2018)