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Sache sehr mit ihr zerfallen. Seit dem 19 dieses, da der Herr v. N. einen Boten an ihn abgeschickt hat, welcher mir zugleich Ihren Brief von Kargfeld überbrachte, hat er sich in seine Studierstube verschlossen. Sie werden sich erinnern, daß er seine Werkstatt so nennet, wo er seine Wachtelgarne stricket, und die künstlichen Vogelbauer verfertiget. Er hat nicht einmal mit uns gespeiset, sondern sich das Essen hinauf bringen lassen. Die Verdrüßlichkeiten, worein er auf Antrieb seiner Gemahlin seinen Freund verwickelt siehet, gehen ihm sehr zu Herzen; um aber nicht in einen Hauskrieg verwickelt zu werden, worinnen er gewiß den kürzern ziehen würde, will er sich nicht weiter in diese Händel mischen. Der neue Verwalter, und Jacob, unser Jäger, machen jetzo seine Gesellschaft aus. Seine Gemahlin hat ihn noch nicht in seiner Einsiedelei besucht. Wenn sie ihm etwas zu hinterbringen hat, so braucht sie dazu ihre Tochter; und weil ich die nächste Nachbarin meines Vaters bin, wir wohnen in einen Stockwerke, so läßt er mich meistentheils

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/83&oldid=- (Version vom 1.8.2018)