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unsern Oncle, um seine Gesinnungen auszuforschen. Er blieb dabei, daß er sich nicht in einen Zwiekampf mit seinem Gegner einlassen würde: er wäre aber entschlossen, in Schönthal zu erscheinen, um ihm, nach dem Beispiele seines Freundes, aus vernünftigen Gründen, die Thorheit eines Duells darzuthun, und ihn durch Gelassenheit und Großmuth zu überwinden. Der Baron suchte ihn in diesem Vorhaben zu stärken. Da er gieng, begleitete ihn der Magister Lampert, und sagte ihm ins Ohr: es würde wohl gethan seyn, wenn der Baron zu seiner eigenen Sicherheit bei einer Sache, wo Mord und eine Inquisition auf die Hitze folgen könnte, einen Geschwindschreiber irgends wohin versteckte, der die Unterredung seines Gönners und des Majors nachschreibe. Der Baron hatte diesen Vorsatz schon lange gefaßt, aber nicht aus der Beisorge, daß im Fall ein Unglück entstünde, er den Rücken frei behielt, und seine Unschuld in der Sache dadurch darthun könnte, denn dieses befürchte er eben nicht: sondern er wollte es nur um

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/86&oldid=- (Version vom 1.8.2018)